Der Musikherbst in Mecklenburg-Vorpommern stand nach der Corona-Pause im Zeichen von Stadt.Land.Klassik! Drei Tourneen hat die Neue Philharmonie MV absolviert. Da hat es sich deren neue Intendantin natürlich nicht nehmen lassen, die Konzertreihe live zu verfolgen. Sabine Krasemann war – wie das Publikum – begeistert. Hartmut Nieswandt traf „die rechte Hand“ von Orchesterleiter Andreas Schulz beim Konzert in Röbel/Müritz.
Sie war einmal das größte Klassenzimmer der Welt. Und zwar vor genau 50 Jahren. Da gab es in Röbel so viele Kinder und Jugendliche, dass in der POS (Polytechnische Oberschule) „Joliot Curie“ in einer Ecke der stattlichen Aula der Klassenraum für eine der drei 9. Klassen eingerichtet wurde. Heute ist die einstige POS eine Grundschule – die schöne Aula des in den 1950er-Jahren errichteten Schulgebäudes ist aber immer noch etwas Besonderes: Hier finden Konzerte der Reihe „Stadt.Land.Klassik!“ der Neuen Philharmonie MV, unterstützt vom Nordkurier, statt.
Darum hält die Intendantin viel vom Stadt-Land-Klassik-Publikum
Durch diese Konzertreihe kommen auch die Musikfreunde kleiner Städte und Dörfer in den Genuss philharmonischer Musik. Und „Stadt.Land.Klassik!“ fand sofort begeisterte Freunde – wie jetzt auch in Röbel/Müritz im ausverkauften „größten Klassenzimmer der Welt“…
Über die große Freude, mit der die klassische Musik und die Musiker der Neuen Philharmonie in Röbel aufgenommen wurden, ist Sabine Krasemann gerührt, ja begeistert: „Das Publikum hier ist so erwartungsfreudig. Und wir kriegen so viel zurück. Wenn wir das Publikum sehen, wissen wir, wofür wir das alles machen“, freut sich die Intendantin über das wohl wichtigste Ergebnis der mühsamen alltäglichen Arbeit.
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Ein bereits eingespieltes Team: Intendantin Sabine Krasemann, Dirigent und künstlerischer Leiter Andreas Schulz. Foto: Hartmut Nieswandt
Sabine Krasemann lebt und arbeitet für die Musik in Köln und Berlin
Der inzwischen in der Region sehr beliebte Musiker Andreas Schulz ist Dirigent, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer der Neuen Philharmonie MV. Sabine Krasemann arbeitet als seine rechte Hand, setzt seine Entscheidungen um und vertritt das Unternehmen nach außen, knüpft die notwendigen Netzwerke. Sie kümmert sich also rundum, so dass die Philharmonie ihren Anspruch auch in der „Stadt.Land.Klassik!“-Reihe erfüllen kann.
Sabine Krasemann stammt aus Köln, wuchs dort auf, studierte an der Kölner Universität Musikwissenschaft. Da Musik ihr Leben ist, hatte und hat sie mit vielen und den besten Klangkörpern zu tun – so unter anderem in der Musikfabrik Köln, mit dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Festivalorchester Schleswig-Holstein. Seit fünf Jahren lebt und arbeitet sie in Köln und Berlin. Die Hauptstadt gefällt ihr sehr gut, weil sie kulturell viel bietet, da sie von Senat und Bund gefördert wird. Hier organisierte sie einige Projekte.
In Brandenburg soll es demnächst eine ähnliche Konzertreihe geben
Ist ihr das jahrelange Hin und Her quer durch ganz Deutschland auf Dauer nicht zu anstrengend? „Das ist alles so interessant, dass es mich nach wie vor begeistert“, schwärmt sie von ihrer Arbeit. Das treffe voll und ganz auch auf die Intendanz bei der Neuen Philharmonie MV zu. Sie bewarb sich auf die ausgeschriebene Stelle und arbeitet seit Oktober vergangenen Jahres als Intendantin.
Die Idee, klassische Musik auch an Orte zu tragen, an denen klassische Orchester bisher nie auftraten, begeistert sie – auch, weil es so ein großes positives Echo gibt. Und dadurch lernt Sabine Krasemann Orte kennen, von denen sie vorher kaum gehört hat. Wie zum Beispiel Röbel oder auch Teterow, wohin es demnächst geht. Das trifft übrigens auch auf Brandenburg zu, wo sie eine Konzertreihe ähnlich wie „Stadt.Land.Klassik!“ in MV aufbaut.
Ebenfalls die Neue Philharmonie hat einen großen Anteil daran, dass sie von der Arbeit als Intendantin erfüllt ist: „Die Philharmonie ist ein toller Klangkörper, so viele einzelne Menschen, die alle wichtig sind“, schwärmt sie. So kann man gewiss sein, dass sie auch in Zukunft in ihrer alltäglichen Arbeit immer die bestmöglichen Voraussetzungen für ihre Philharmonie schafft: „Es bleibt spannend!“.